24 May
24May

Im allgemeinen Sprachgebrauch aber auch in der Literatur gibt es oft keine eindeutige Trennung von Aufmerksamkeit und Konzentration.


AUFMERKSAMKEIT

Aufmerksamkeit ist eine Fähigkeit, die zu einem gewissen Grad angeboren ist. Sie muss sich aber erst weiter entwickeln und je besser diese ausgebildet ist, umso leichter gelingt es

  • einzelne Reize aus der Umwelt zu filtern
  • uns einer Aufgabe zu widmen
  • Ablenkungen auszublenden


KONZENTRATION

Konzentration ist ein Teilbereich der Aufmerksamkeit.

Konzentration ist die Fähigkeit, die gesamte Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit oder das Lösen einer gestellten Aufgabe zu richten. Konzentration erfordert geistige Anstrengung und lässt daher mit der Zeit nach.

Je weniger akustische und visuelle Ablenkungen umso leichter gelingt es. Aber auch innere Ablenkungen wie Druck, unangenehme Gefühle und Anspannung können die Konzentrationsfähigkeit negativ beeinflussen.

Es gibt nur ganz wenige Kinder, die sich gar nicht konzentrieren können. 

Als Elternteil kennst du das sicher: dein Kind spielt, hört eine spannende Geschichte oder sieht einen Film im Fernsehen und ist dabei so vertieft, dass es gar nicht mitbekommt, wenn du etwas zu ihm sagst. In diesem Moment wird alles andere rundherum ausgeblendet 😊. 

Doch auch diese Situation kennst du sicher: dein Kind sitzt seit über einer Stunde bei den Hausaufgaben und es kommt nicht voran. Es muss ständig zur Toilette, braucht etwas zu trinken, möchte etwas zu essen oder schaut einfach in die Luft. Es macht alles andere, nur nicht die Hausaufgaben. 

Wenn du daher den Eindruck hast, dein Kind hat hier noch Aufholbedarf, versuche es doch mit meinen drei Tipps zur Steigerung der Aufmerksamkeit, die leicht in den Alltag eingebaut werden können.


  • Achtsames Atmen

Die Augen werden geschlossen und die Hand oder die Hände werden auf den Bauch gelegt. Nun tief durch die Nase einatmen und spüren wie sich der Bauch langsam hebt. Danach wieder ausatmen.

Das Atemintervall ca. 3-4 Mal durchführen.

Beim Einatmen kann sich dein Kind vorstellen, dass es z. B. den Duft seiner Lieblingsblume einatmet. Jüngeren Kindern gefällt auch die Vorstellung, „Feenstaub“ oder „Zauberpulver“ einzuatmen und dann auszupusten. Frag dein Kind, welche Vorstellung ihm am besten gefällt, umso mehr macht ihm dann auch die Atemübung Spaß. 

Den Bauch kann man sich als Luftballon vorstellen, der sich durch das Einatmen aufbläst. Beim Ausatmen kann es sich vorstellen, wie es die Kerzen auf seiner Geburtstagtorte ausbläst. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!

Noch ein Hinweis: Zähl beim Ein- und Ausatmen laut mit (beispielsweise drei Sekunden ein- und drei Sekunden lang ausatmen). Das erleichtert deinem Kind die gleichmäßige Atmung.


  • Einfach mal stillhalten

Diese Konzentrationsübung klingt einfach, verlangt manchen Kindern aber viel ab. Aufgabe ist es, eine festgelegte Zeit lang still zu sein und einfach nur dazusitzen. Das Still-sein-Können ist ein wesentlicher Bestandteil der Konzentrationsfähigkeit. Wähle daher zuerst eine kleine Zeitspanne, die mit der Zeit Schritt für Schritt gesteigert werden kann.

Tipp: Stell in sichtbarer Nähe eine Sanduhr auf, sodass dein Kind während des Stillsitzens das Verrinnen der Zeit beobachten kann. Sanduhren gibt es für unterschiedliche Zeitspannen (z. B. 3, 5, 10, 30, … Minuten) und in verschiedenen Ausführungen, z. B. gefüllt mit farbigem Sand.  Das Verrinnen der Zeit zu beobachten, kann die Motivation steigern. 

Natürlich kann es auch eine konventionelle Uhr mit Sekundenzeiger oder eine digitale Uhr sein. Diese haben den Vorteil, dass das Kind genau mitverfolgen kann, wie viele Minuten noch bis zu seinem letzten Rekord im Stillsitzen fehlen. Durch dieses Beobachten des Zeitverlaufes wird das Kind besonders motiviert, seinen „Konzentrationsrekord“ zu brechen.


  • Endlosgeschichte

Das ist ein Konzentrationsspiel für die ganze Familie und wird dir sicherlich bekannt sein.

Es soll eine endlose Geschichte erzählt werden, wobei jeder Teilnehmer ein Wort nennt, das zum vorherigen passt und einen korrekten Satzbau ermöglicht. Die vorher genannten Wörter müssen vom jeweiligen Teilnehmer für den eigenen Satz ebenfalls genannt werden.

Beispiel:

Mutter: „Ich“
Kind 1: „Ich ging“
Vater: „Ich ging zum“
Kind 2: „Ich ging zum ersten“
Mutter: „Ich ging zum ersten Mal“
Kind 1: „Ich ging zum ersten Mal alleine“
….

So haben insbesondere die Kinder viel Spaß beim Kreieren einer lustigen Geschichte, ohne dass ihnen bewusst ist, dass es sich um eine effektive Konzentrations- und Gedächtnisübung handelt.

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